Muttertagsgeschichte für Senioren & Kinder

In dieser Muttertagsgeschichte stellen die kleine Mia und ihre Mama alles auf den Kopf. Sie tauschen am Muttertag die Rollen.

Eine Geschichte, die nicht nur Kinder und Mamas zum Schmunzeln bringt, sondern auch zum Vorlesen für Senioren geeignet ist.


Der Vertauschte-Rollen-Tag

„Bald ist Muttertag“, bemerkte Mia als sie mit ihrer Mutter beim Mittagessen saß. Dann überlegte sie kurz und meinte: „Ein bisschen ungerecht ist das ja schon.“

„Was meinst du? Was ist ungerecht?“, fragte ihre Mutter verwundert.

„Naja, dass Mütter noch einen extra Tag im Jahr haben, an dem sie Geschenke bekommen.“, sagte Mia.

Ihre Mutter schmunzelte. „Wenn du willst, können wir ja tauschen.“, schlug sie vor. „Nur für einen Tag.“

Mia überlegte kurz. Das klang eigentlich gar nicht so schlecht. Dann könnte sie für einen Tag lang alles tun, was sie wollte. Sie müsste für nichts um Erlaubnis fragen. Und sie würde ein Muttertagsgeschenk bekommen.

„Das ist eine gute Idee“, sagte Mia schließlich. „Am Muttertag tauschen wir die Rollen.“ Mia war sich sich sicher, dass sie damit einen guten Tausch machen würde.

„Einverstanden!“, sagte ihre Mutter mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Sie gaben sich einen Handschlag und die Sache war abgemacht. Mia und ihre Mama würden am Muttertag für einen Tag lang die Rollen tauschen.

***

Am Muttertag war Mia schon um 6 Uhr wach. Es war der Tag des Rollentauschs und sie wollte ihre Sache besonders gut machen.

Als erstes machte sie das Frühstück. Sie holte ein paar Scheiben Brot aus dem Brotkasten. Einen Teil davon bestrich sie mit Butter und Marmelade. Die anderen Brote belegte sie mit Käsescheiben.

Dann deckte sie den Tisch in der Küche. Dabei gab sich Mia besonders viel Mühe. Sie nahm das Lieblingsgeschirr ihrer Mutter und arrangierte alles schön auf dem Tisch. Zum Schluss lief sie noch in den Garten, pflückte ein paar Blumen und stellte sie in eine Vase.

Dann wartete sie bis ihre Mutter wach wurde.

***

„Guten Morgen“, sagte Mia freudestrahlend als ihre Mama in die Küche kam. „Schau mal, ich habe Frühstücksbrote für uns gemacht!“

Doch die Mutter verzog das Gesicht. „Ich will heute kein Brot“, sagte sie. „Ich esse lieber Cornflakes.“

Die Mutter nahm sie eine Schale aus dem Schrank, schüttete Cornflakes hinein und gab etwas Milch dazu. Dann nahm sie die Schale, ging damit ins Wohnzimmer und knipste den Fernseher an.

Mia wollte protestieren. Aber dann fiel ihr ein, dass sie das gestern selber genauso gemacht hatte. Also konnte sie jetzt schlecht etwas dagegen sagen.

So saß Mia alleine in der Küche und aß die Frühstücksbrote, die sie gemacht hatte.

***

Eine Stunde später saß die Mama immer noch im Schlafanzug vor dem Fernseher.

„So, jetzt wird es aber Zeit sich anzuziehen.“, sagte Mia.

Widerwillig ging ihre Mama nach oben in ihr Zimmer. Sie zog viele verschiedene Kleider aus dem Schrank und überlgte, was sie anziehen wollte. Sie entschied sich für ihr neuestes Sommerkleid. Die anderen Sachen, die sie nicht anziehen wollte, warf sie auf das Bett und lies sie einfach dort liegen.

„Willst du das heute anziehen?“, fragte Mia als sie ihre Mutter im Sommerkleid sah.

„Ja, warum denn nicht?“, antwortete die Mutter.

„Erstens ist das dein gutes Kleid für besondere Feste. Und zweitens ist es heute noch zu kalt, um ein Kleid anzuziehen.“, sagte Mia mit strenger Stimme. Schließlich war sie heute die Mutter und musste auf so etwas achten.

Aber ihre Mama hatte gar nicht mehr zugehört und war schon zur Tür hinaus gerannt. „Ich gehe draußen spielen“, rief sie Mia noch zu und dann war sie im Garten verschwunden.

***

Mia blieb alleine zurück. Sie ging in die Küche und räumte den Frühstückstisch ab, sammelte das Geschirr aus dem Wohnzimmer ein und schaltete den Fernseher aus, den die Mutter einfach angelassen hatte.

Im Zimmer ihrer Mutter sammelte Mia die Kleider auf und hängte sie über den Schreibtischstuhl.

Als sie fertig war, war es schon 11 Uhr. Jetzt musste sie etwas Schnelles zum Mittagessen kochen. Mia entschied sich für eine Gemüsesuppe. Das ging schnell und war auch noch lecker und gesund.

***

Um 12 Uhr kam ihre Mutter in die Küche. „Ich habe Hunger. Gibt es endlich Mittagessen?“, fragte sie ungeduldig.

„Ja, schau mal. Ich habe Gemüsesuppe gekocht.“, sagte Mia und stellte den Topf auf den Tisch.

„Och, Suppe“, stöhnte die Mutter und machte ein enttäuschtes Gesicht. „Kannst du nicht Pfannkuchen machen? Mit Apfelmus? Und mit Puderzucker.“

Mia überlegte, was ihre Mutter jetzt tun würde. Schließlich sagte sie: „Wenn du jetzt einen Teller Suppe isst, mache ich für heute Abend Pfannkuchen.“

Das half. Die Mutter aß einen Teller von der Gemüsesuppe. Dann sprang sie auf und lief wieder nach draußen in den Garten.

Mia konnte es ihr nicht übel nehmen. Es war wirklich herrliches Frühlingswetter.

***

Zu gerne wäre Mia auch in den Garten. Aber weil es abends Pfannkuchen geben sollte, musste sie den Teig vorbereiten und das Apfelmus kochen. Also deckte sie den Mittagstisch ab und begann direkt ein paar Äpfel zu schälen. So hatte sie sich den Vertauschte-Rollen-Tag nicht vorgestellt.

Die Zeit verging wie im Flug. Und schon war es Zeit, die Pfannkuchen fürs Abendessen zu backen.

Es dauerte ganz schön lange. Denn jeder Pfannkuchen musste einzeln in die Pfanne und immer wieder gewendet werden. Aber am Ende hatte sich die Mühe gelohnt.

„Die sind aber lecker!“, rief Mias Mutter und aß gleich 4 Pfannkuchen hintereinander. Mit Apfelmus natürlich. Denn das hatte Mia auch noch selbst gekocht.

Dass es ihrer Mama schmeckte, war für Mia die schönste Belohnung.

***

Nach dem Abendessen war Mia todmüde. Um 6 Uhr war sie aufgestanden. Sie hatte Frühstück gemacht, das Haus aufgeräumt, Mittagessen gekocht und Pfannkuchen gebacken.

Mia war froh als sie endlich im Bett lag. Sie wollte einfach nur noch schlafen. Dieser Vertauschte-Rollen-Tag war ganz schön anstrengend gewesen.

Auf einmal hörte sie Schritte auf dem Flur. Die Tür ging auf und ihre Mama stand neben dem Bett.

„Ich kann nicht einschlafen.“, erklärte sie. „Kannst du mir eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen?“

Da konnte Mia nicht nein sagen. Denn ihre Mama las ihr sonst jeden Abend auch eine Geschichte vor. Also nahm Mia das Tablet und las ihrer Mama eine kurze Kindergeschichte vor.

Als Mia gerade dachte ihre Mama wäre endlich eingeschlafen, stand sie nochmal auf und fing an etwas unter dem Bett zu suchen.

„Was ist denn jetzt noch?“, fragte Mia müde.

„Ich hab etwas wichtiges vergessen.“, erklärte die Mutter. Sie zog ein kleines Päckchen unter dem Bett hervor. „Dein Muttertagsgeschenk.“

Da mussten beide lachen. An das Geschenk hatte Mia gar nicht mehr gedacht! Sie freute sich umso mehr.

Aber Mia hatte noch etwas bekommen, das viel wichtiger war als ein Geschenk. Eine wichtige Erfahrung nämlich. Sie hatte jetzt erlebt wie anstrengend so ein Tag als Mutter war. Mia nahm sich vor, ihrer Mama in Zukunft mehr zu helfen. Nicht nur am Muttertag, sondern das ganze Jahr über.


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