Noah und der Pelecanimimus (Dinosauriergeschichte)

Noah soll für die Grundschule einen Steckbrief über einen Dinosaurier erstellen. Eigentlich eine coole Aufgabe, denn Saurier findet Noah richtig spannend. Wäre da nicht ein Problem. Noah soll einen Saurier der Gattung Pelecanimimus vor der Klasse vorstellen. Das bringt in ganz schön in die Bredoullie, denn er kann dieses schwierige Wort einfach nicht aussprechen.

Dinosauriergeschichte

„He, aufpassen! Jetzt wird es interessant.“ Noah stupste seinen Freund Jonas unter der Schulbank an.

Die Lehrerin, Frau Schneider, erklärte gerade die Hausaufgabe: „Jeder bekommt von mir einen Lerntext über einen bestimmten Dinosaurier. Als Hausaufgabe lest ihr bitte den Text und erstellt einen Steckbrief über euren Dino. Morgen stellt jeder seinen Dinosaurier vor dem Rest der Klasse vor.“

Noah freute sich. Das war mal eine coole Hausaufgabe. Er war ein großer Dinosaurierfan und hatte eine ganze Sammlung von Dinofiguren in seinem Zimmer.

Welchen Dino er wohl bekommen würde für den Steckbrief? Vielleicht den Triceratops mit seinen großen Hörnern? Oder den Brachiosaurus? Den mochte er auch gern, weil er so einen langen Hals hatte.

Gespannt wartete Noah, als Frau Schneider durch die Reihen ging und die Blätter mit den Texten austeilte.

Als er sein Blatt in die Hand bekam, begann Noah sofort zu lesen. „Pelecanimimus“ stand über seinem Text. Er runzelte die Stirn. Von diesem Saurier hatte er noch nie gehört.

Auf einmal stupste ihn sein Freund Jonas an. „Kuck mal, Noah!“ rief Jonas. „Ich hab den Tyrannosaurus rex. Mein Lieblingssaurier!“

Noah war ein bisschen neidisch. Den Tyrannosaurus hätte er auch gerne gehabt.

„Was hast du für einen?“ wollte Jonas von Noah wissen.

„Ach, nicht so wichtig. Irgendeinen Dino halt,“ entgegnete Noah und packte sein Arbeitsblatt schnell in seine Mappe. Er wollte nicht zugeben, dass er den Namen von seinem Dino noch nicht einmal aussprechen konnte.

Zum Glück klingelte in dem Moment die Schulglocke und Frau Schneider beendete den Unterricht für diesen Tag.

***

Am Nachmittag saß Noah zuhause am Schreibtisch und las den Text, den er von der Lehrerin bekommen hatte. So langweilig war dieser Saurier, über den er den Steckbrief schreiben sollte, gar nicht. Er hatte 220 Zähne. Das war eine ganze Menge. Und er konnte bis zu 2,5 Meter lang werden. Das war länger als Noahs Bett.

„Aber das hilft ja nichts,“ seufzte Noah. Er würde sich sowieso blamieren mit diesem unaussprechlichen Namen. Und die anderen würden sicher lachen.

Pe… Pel… Ca…Pelca… Noah probierte es wieder und wieder. Aber es wollte ihm nicht gelingen. Er brachte das Wort einfach nicht heraus.

Wenn da bloß nicht dieser Name wäre. Pelecanimimus.

Wie soll er denn vor der Klasse einen Saurier vorstellen, von dem er noch nicht einmal den Namen aussprechen kann?

Ratlos ließ Noah den Kopf auf den Tisch sinken und schloss die Augen.

***

Irgendwann muss er eingeschlafen sein. Denn plötzlich fand Noah sich in einem Traum wieder.

Eben hatte er noch an seinem Schreibtisch gesessen. Doch plötzlich war die Umgebung um ihn herum eine ganz andere.

Noah schaute sich um. Vor ihm türmte sich eine steile Wand aus Felsen auf. Und um ihn herum war ein Wald mit gigantischen Bäumen. So groß wie er noch keine zuvor gesehen hatte.

Auf einmal entdeckte Noah zwischen den Bäumen ein Tier. Er musste zweimal hinschauen, um zu erkennen was das war. Es war ein Dinosaurier. Noah konnte es kaum glauben. Der Dino lief auf zwei Beinen und kam genau auf ihn zu.

Noah konnte nicht weglaufen. Die Felswand versperrte ihm den Weg.

Der Saurier blieb stehen und sah Noah neugierig an.

Noah starrte ängstlich zurück. Der Dino sah genauso aus, wie der auf seinem Arbeitsblatt von der Schule.

„Das ist ja ein Pel…, ähm ein Peca…mus, “ stotterte Noah. Noch nicht einmal jetzt wollte ihm das komplizierte Wort über die Lippen kommen.

„Ja, genau. Ich bin ein Pelecanimimus,“ antwortete der Dino lächelnd.

Dann kam er näher und sprach weiter: „Aber du kannst mich Pele nennen. So nennen mich meine Freunde und das kann man sich leichter merken.“

Noah war erleichtert. Der Dino wollte ihm anscheinend nichts tun. „Das mache ich gerne, Pele“ entgegnete er. „Das komplizierte Wort kann ich nämlich gar nicht aussprechen.“

Der Dino nickte wissend. „Weißt du, was ich mache, wenn ich ein Wort nicht aussprechen kann?“ fragte er.

Noah zuckte mit den Schultern.

„Wenn ich ein Wort nicht aussprechen kann, zerlege ich es in seine Silben,“ erklärte der Saurier. „Schau mal so:“

Er begann mit seinen Füßen Buchstaben in den Sand zu schreiben. Zwischen jeder Silbe machte er einen Bindestrich, um sie voneinander zu trennen.

„Pe-le-ca-ni-mi-mus,“ stand da im Sand zu lesen.

„Mein Name hat sechs Silben,“ erklärte der Pelecanimimus. „Und die kannst du jetzt einzeln nacheinander vorlesen.“

Noah zögerte.

„Komm, wir probieren es gemeinsam,“ ermunterte ihn der Dino.

Er tippte mit seinem Fuß auf die erste Silbe und begann zu lesen. Noah sprach ihm nach. Sie lasen ganz langsam und machten nach jeder Silbe eine Pause. Pe—le—ca—ni—mi—mus.“

„Und gleich noch einmal,“ sagte der Dino.

Noah sagte die Silben nochmal.

„Gut! Und jetzt ein bisschen schneller,“ spornte Pele ihn an.

„Pe-le-ca-ni-mi-mus,“ brachte Noah heraus.

„Und jetzt probier es ohne Pause zwischen den Silben,“ schlug Pele vor.

„Pelecanimimus,“ sagte Noah in einem Zug. Er war selbst ein wenig verblüfft.

„Hörst du, wie gut das klingt?“ fragte der Dino.

„Ja, cool!“ freute sich Noah. „Ich kann es. Ich kann deinen Namen aussprechen.“

„Willst du wissen, woher mein besonderer Name kommt?“ fragte der Dino.

„Na klar interessiert mich das!“ rief Noah. „Ich soll nämlich für die Schule einen Steckbrief über dich schreiben.“

Da begann der Dino zu erzählen: „Mein Name ist abgeleitet von dem Wort pelicanus. Das ist lateinisch und heißt übersetzt Pelikan. Den Vogel kennst du ja bestimmt. Wenn du mich genau anschaust, siehst du vielleicht, dass ich dem Pelikan ein bisschen ähnlich sehe. Wir haben beide so einen Hautsack an der Kehle. Den nennt man auch Kehlsack.“ Der Pele streckte seinen Kopf nach oben und Noah konnte den Kehlsack sehen.

„Im Maul habe ich viele kleine Zähne,“ berichtete der Dino weiter und öffnete sein längliches Maul.

Noah staunte nicht schlecht als er seine 220 Zähne zeigte.

Und sein neuer Freund wusste noch mehr zu berichten. „Wenn ich ausgewachsen bin, kann ich bis zu zweieinhalb Meter lang werden. Ich habe zur Zeit der Unterkreide im Süden Europas gelebt. In dem Land, das ihr heute Spanien nennt,“ erklärte er. „Aber das war vor etwa 130 Millionen Jahren. Inzwischen bin ich auf der Erde längst ausgestorben. Du kannst mir nur noch im Traum begegnen.“

Noah hatte gespannt zugehört. Das war wirklich ein interessanter Dinosaurier dieser Pelecanimimus. So einen coolen Traum hatte er noch nie gehabt.

Aber kaum hatte er das gedacht, da war der Dino auch schon wieder verschwunden und er wachte auf.

***

Als Noah aufwachte, saß er immer noch an seinem Schreibtisch. Vor ihm lag das Blatt mit dem Steckbrief. Er schnappte seinen Füller und schrieb alles auf, was er über den Pelecanimimus erfahren hatte. Plötzlich fiel es ihm ganz leicht.

Eine halbe Stunde später hatte er den ganzen Steckbrief ausgefüllt. Dann malte er noch eine kleine Zeichnung in die obere Ecke. Er malte den Pelecanimimus genau so, wie er ihn im Traum gesehen hatte.

Noah lächelte zufrieden als er sein Werk betrachtete. Jetzt freute er sich sogar auf den kommenden Schultag.

***

Und wie ist es mit dir? Kannst du den Namen des Pelecanimimus aussprechen?


Die Dinogeschichte zum Ausdrucken

Hier haben wir die Dinogeschichte als PDF hochgeladen, falls ihr sie abspeichern oder ausdrucken möchtet:


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