Ein Kürbis, der anders ist

Hier kommt eine kleine Kürbisgeschichte für den Herbst. Sie eignet sich auch gut als Geschichte zum Erntedankfest.

Wenn du die Geschichte abspeichern oder ausdrucken möchtest, findest du am Ende der Seite eine Druckversion als PDF.

Außerdem haben wir die Geschichte als Hörspiel aufgenommen. Auch das findest du am Ende des Textes.



Kürbisgeschichte: Ein Kürbis, der anders ist

Unsere heutige Geschichte beginnt im Gemüsegarten von Frau Müller. Frau Mathilde Müller ist eine ältere Dame, die hinter ihrem Haus einen großen Garten mit allerlei Gemüse hat. Dort gibt es Tomaten, Salat, Karotten, Kartoffeln, Bohnen Erbsen und vieles mehr.

Kürbisse gibt es dort auch. Die wachsen ganz hinten in einer Ecke vom Garten, gleich neben dem Komposthaufen. Und genau dort bei den Kürbissen ist dieses Jahr etwas anders. Um es genau zu sagen, ein Kürbis ist anders. Nur ein einziger.

Es hat alles ganz normal angefangen. Die Kürbispflanzen haben geblüht und dann kleine runde Kürbisse ausgebildet. Aber während die meisten davon eine helle gelbe Farbe hatten, war einer der Kürbisse grün.

Den ganzen Sommer kümmerte sich Frau Müller gut um die Pflanzen in ihrem Garten. Jeden Abend brachte sie ihnen Wasser und so wuchsen die Kürbisse zu dicken runden Kugeln heran. Mit ihrer leuchtenden, orangen Farbe waren sie im ganzen Garten zu sehen.

Nur der eine grüne Kürbis blieb grün. Genaugenommen war er mit der Zeit dunkelgrün geworden und hatte hellgrüne Streifen. Außerdem war er viel kleiner als die anderen. Noch nicht einmal halb so groß. Zwischen den grünen Blättern der Kürbispflanze konnte man ihn fast nicht erkennen.

„Was ist denn mit dem los? Der bekommt ja gar keine Farbe“, wunderten sich die anderen Kürbisse. Manchmal lachten sie auch über den kleinen, weil er so winzig war.

Auch der kleine grüne Kürbis selbst machte sich ein bisschen Sorgen. Stimmte etwas nicht mit ihm? Er konnte sich auch nicht erklären, warum er so anders aussah.

Einmal hörte der kleine Kürbis wie Frau Müller und ihr Mann über ihn redeten. „Was ist denn das für ein grüner Kürbis?“, fragte Herr Müller interessiert. „Der sieht ja ganz anders aus als die anderen.“

„Das ist ein Zierkürbis“, sagte Frau Müller zu ihrem Mann. „Ein Experiment“, fügte sie hinzu, denn es war das erste Mal, dass sie in ihrem Garten einen Zierkürbis gepflanzt hatte. „Die großen Orangefarbenen, das sind Speisekürbisse.“

„Aha“, dachte sich der Kleine. „Ich bin also kein gewöhnlicher Speisekürbis, sondern ein Zierkürbis.“ Er wusste zwar nicht so genau was das bedeutet, aber er fühlte sich plötzlich ein bisschen besonders.

Den anderen Kürbissen gab das aber nur noch mehr Grund sich über ihn lustig zu machen. „Hahaha“, lachten sie. „Das Experiment ist wohl voll danebengegangen. Guckt mal wie klein und runzelig der ist!“

So ging es den ganzen Sommer über. Bis der Herbst kam und die Kürbisse reif zum Ernten waren.

Im Herbst ist Erntezeit

An einem sonnigen Herbstmorgen kam Frau Müller in den Garten und nahm sich den dicksten Kürbis. „Aus dir mache ich eine leckere Kürbissuppe“, freute sich die alte Dame.

Am nächsten Tag kam sie wieder und suchte einen dicken, orangefarbenen Kürbis zum Ernten aus. Außerdem zog sie auch noch ein paar Karotten aus der Erde. „Heute gibt es Ofengemüse“, sagte sie zu ihrem Mann.

Am dritten Tag kam Frau Müller mit einer großen Holzkiste. Sie sammelte alle restlichen Speisekürbisse ein und legte sie in die Kiste. „Hilf mir mal!“, rief sie ihrem Mann zu. „Wir bringen die Kürbisse in den Keller. Da halten sie sich gut bis wir sie essen.“

Die beiden nahmen die Kiste und trugen sie in den Keller.

Noch ein Kürbis ist übrig

Jetzt war nur noch der kleine Zierkürbis im Gartenbeet übrig. Aber auch ihn kam Frau Müller jetzt abholen. Sie nahm ihn und setzte ihn in ein Körbchen, das mit Stroh ausgelegt war. Dann legte sie noch einen gelben Maiskolben dazu und ein paar bunte Blätter, die von den Bäumen gefallen waren. Dann stellte sie das Körbchen auf die Treppe vor ihrer Haustür.

„Sehr schön“, sagte sie zu sich selbst. „Was für eine schöne Dekoration.“ Sie war zufrieden mit dem Ergebnis.

Auch der kleine Zierkürbis war zufrieden. Vor allem war er froh, dass er nicht in der Kürbissuppe gelandet ist. Und nicht in den dunklen Keller musste.

Er wusste jetzt, dass Zierkürbisse nicht zum Essen da sind, sondern als Dekoration.

Den ganzen Herbst hindurch saß er in seinem Körbchen auf der Treppe und wurde von den Menschen, die vorbeiliefen bewundert. Es war eine tolle Zeit und er war richtig froh, ein Zierkürbis zu sein.


Die Geschichte zum Ausdrucken

Hier kannst du die Kürbisgeschichte herunterladen und ausdrucken:


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