Die Schöne und das Biest Kurzfassung

Hier findest du eine Kurzfassung des Märchens Die Schöne und das Biest.

Der ursprüngliche Märchentext von der französischen Autorin Jeanne Marie Leprince de Beaumont umfasst über 5.000 Wörter. Diese Kurzfassung hat etwas mehr als 2000 Wörter.

Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest Text kurz

Ein reicher Kaufmann hatte drei Söhne und drei Töchter. Obwohl alle seine Töchter sehr schön waren, wurde vor allem die Jüngste für ihre Schönheit bewundert. Sie wurde von allen Die Schöne genannt, was ihr den Neid ihrer Schwestern einbrachte. Doch sie war nicht nur besonders schön, sondern hatte auch ein liebenswürdiges Wesen und eine Vorliebe für Bücher.

Die beiden älteren Schwestern waren aufgrund ihres Reichtums sehr hochmütig. Sie vertrieben sich ihre Zeit auf Bällen und mit teuren Kleidern und verspotteten ihre jüngere Schwester, die die meiste Zeit mit ihren Lehrbüchern verbrachte.

Im Laufe der Zeit hielten viele wohlhabende Kaufmänner um die Hand der Töchter an. Die älteren Schwestern lehnten stets ab, weil sie nur einen Mann von Adel zum Ehemann haben wollten. Die Jüngste behandelte die Verehrer höflich und antwortete, sie sei noch zu jung und wolle noch eine Weile bei ihrem Vater bleiben.

***

Doch eines Tages wollte es das Schicksal, dass der Vater sein gesamtes Vermögen verlor. Er musste mit seinen Kindern in ein Haus auf dem Land ziehen und fortan mussten sie ihren Lebensunterhalt wie die Bauern erarbeiten.

Den älteren Schwestern war dieses Leben zu anstrengend und sie wollten nun doch reiche Kaufmänner heiraten. Aber nun da sie arm waren interessierte sich kein Verehrer mehr für die übermütigen Mädchen. Einzig die Schöne hatte noch Verehrer, die sie aufgrund ihres gutherzigen Wesens noch immer heiraten wollten. Doch sie lehnte ab, da sie den Vater mit seinem Unglück und der schweren Arbeit nicht alleine lassen wollte.

Sie weinte nicht über ihr Leid, sondern wollte versuchen auch ohne Reichtum glücklich zu sein.

So stand sie jeden Tag in der Früh auf, um die schwere Hausarbeit zu erledigen und das Essen zu bereiten, während der Vater und die Brüder auf den Feldern arbeiteten.

Ihre Schwestern jedoch kamen nicht vor zehn Uhr aus ihren Betten und verbrachten die Tage damit, den vergangenen Zeiten nachzutrauern. Für die Jüngste hatten sie nur Spott übrig, weil sie freiwillig die Arbeit einer Dienstmagd verrichtete.

So verging ein ganzes Jahr.

***

Dann erhielt der Vater einen Brief. Man teilte ihm mit, dass ein Schiff, das Waren von ihm transportierte, doch noch sicher im Hafen angekommen war.

Als der Vater sich reisefertig machte, um die Waren zu verkaufen, überhäuften ihn die älteren Töchter mit Wünschen. Er solle ihnen hübsche Kleider, Haarspangen und allerhand mehr mitbringen. Die Jüngste bat um nichts und erst als der Vater sie fragte, wünschte sie sich eine Rose, da diese an ihrem neuen Zuhause nicht wuchsen.

***

Nun kam es aber so, dass der Vater auf seiner Reise keinen Erfolg hatte. Er bekam seine Waren nicht zurück und war noch immer arm.

Auf dem Weg nach Hause kam er mit seinem Pferd in ein Schneegestöber und verirrte sich in einem großen Wald. Als es schon Nacht wurde und er glaubte er müsse vor Kälte sterben, erblickte er in der Ferne ein Licht. Er lief darauf zu und erkannte, dass das Licht zu einem Schloss gehörte.

Zu seiner Verwunderung fand er das Schloss leer. Aber die Türe war offen und in einem großen Saal brannte ein Kaminfeuer und der Tisch war mit köstlichen Speisen gedeckt. Von der Kälte getrieben trat er ein, um sich zu wärmen und auf den Hausherrn zu warten. Auch sein Pferd fand Schutz in einem offenen Stall.

Als niemand kam und sein Hunger immer größer wurde, nahm er sich sich ein gebratenes Huhn von der Tafel und verspeiste es. Danach fand er in einem Zimmer ein Bett und legte sich schlafen.

***

Als er am folgenden Morgen erwachte, fand er trockene Kleidung neben seinem Bett und der Tisch im Saal war mit einem Frühstück gedeckt. Er glaubte, dieses Schloss müsse einer guten Fee gehören, die es gut mit ihm meint.

Der Schneesturm war vorüber und so machte er sich mit seinem Pferd auf den Heimweg. Der Weg führte ihn durch den Schlosspark unter einem blühenden Rosenbogen hindurch. Als der Vater die Rosen erblickte, erinnerte er sich wieder an den Wunsch seiner jüngsten Tochter und brach einen Rosenzweig ab.

Im gleichen Augenblick ertönte ein gewaltiger Lärm und ein schreckliches Ungeheuer kam direkt auf ihn zu.

Das Tier war wütend und sprach mit furchtbarer Stimme: „Du bist sehr undankbar! Ich habe dich in mein Schloss gelassen und dir zu essen gegeben und zum Dank stiehlst du mir meine Rosen. Das sollst du mit dem Leben bezahlen.“

Der Kaufmann warf sich vor dem Biest auf die Knie und flehte um sein Leben. Er erzählte dem Biest von seinen Töchtern und dass er die Rose für seine Jüngste gepflückt hat, um ihr eine Freude zu machen.

„Ich gebe dir eine Chance dein Leben zu retten,“ sprach das Tier. „Wenn eine deiner Töchter bereit ist zu mir zu kommen, dann werde ich dich verschonen.“

Der Kaufmann dachte gar nicht daran, eine seiner Töchter diesem Biest zu opfern. Aber zum Schein willigte er ein. Denn so könnte er seine Kinder wenigstens noch einmal wiedersehen.

Das Ungeheuer erlaubte ihm sogar einen Koffer zu füllen, mit allem aus dem Schloss, was sein Herz begehrte. Dieser solle ihm nach Hause gebracht werden.

Dann verschwand das Ungeheuer so schnell wie es gekommen war.

Der Kaufmann lief zurück ins Schloss, fand den versprochenen Koffer und füllte ihn mit Goldmünzen. Wenn er schon sterben müsse, so sollten seine geliebten Kinder wenigstens keine Geldsorgen mehr haben, dachte er bei sich.

***

Der Kaufmann nahm sein Pferd und ritt nach Hause.

Seine Kinder begrüßten ihn voller Freude. Da begann der Vater zu weinen. Er gab der Jüngsten die Rose und erzählte, was ihm zugestoßen war.

Sogleich begannen die älteren Schwestern zu schimpfen und gaben der Jüngsten die Schuld an dem Unglück, da sie sich die Rose gewünscht hatte.

Die Schöne beschloss, sie wolle sich freiwillig dem Biest opfern, um den Vater zu retten.

Ihre Brüder jedoch wollten das nicht zulassen. Sie wollten losziehen und das Ungeheuer bekämpfen, aber der Vater hielt sie zurück. Zu mächtig sei das Biest, als dass man es besiegen könne.

In seinem Kummer hatte der Vater gar nicht mehr an die Truhe mit dem Gold gedacht. Als er ins Haus kam, fand er sie plötzlich neben seinem Bett. Die Jüngste erzählte ihm, dass einige Edelleute die Truhe gebracht

Als die Schöne sich auf den Weg zum Schloss machte, um zu dem Biest zu gehen, wollte der Vater sie davon abhalten. Doch sie ließ sich nicht umstimmen.

Den Schwestern war das gerade recht, denn sie waren schon lange eifersüchtig auf ihre schöne und fleißige Schwester gewesen.

So ritten der Vater und die Schöne gemeinsam zum Schloss des Ungeheuers.

***

Als sie am Abend dort ankamen war das Schloss hell erleuchtet wie beim ersten Mal. Auch war die Türe offen und der Tisch im Saal bereits gedeckt. Hungrig von der langen Reise setzten sie sich an den Tisch und begannen zu speisen.

Als sie fertig waren, ertönte ein gewaltiger Lärm und der Vater wusste, dass nun das Ungeheuer kam. Die Schöne erschrak beim Anblick des Biestes. Als dieses sie fragte, ob sie freiwillig gekommen sei, antwortete sie mit „Ja“.

„Das ist sehr gütig von Dir,“ sagte das Ungeheuer zu dem Mädchen. Dann sprach es zum Vater: „Aber du, guter Mann, wirst morgen wieder abreisen. Und wage dich nicht jemals wieder hierher zu kommen.“

Dann zog sich das Ungeheuer zurück.

***

Am folgenden Tag wollte der Vater nicht gehen, doch die Tochter verlangte es von ihm.

Als er fort war, setzte sich die Schöne an den Tisch und begann zu weinen. Sie war sich sicher, das Ungeheuer würde sie noch am selben Tage auffressen.

Doch dann beschloss sie nicht länger zu weinen, da sie ihr Schicksal ohnehin nicht ändern konnte. Sie begann umherzulaufen und schaute sich in dem prächtigen Schloss um. Auf einmal entdeckte sie eine Tür, auf der Stand: Zimmer der Schönen

Sie öffnete die Tür und war überrascht. Das Zimmer war prachtvoll eingerichtet. Da stand ein Schrank mit Büchern, die sie so sehr liebte, und auch ein Klavier.

Vorsichtig nahm sie ein Buch aus dem Schrank. Darauf stand geschrieben: Nenne Deine Wünsche, Schöne. Du bist hier die Königin und Hausherrin.

Als sie das las seufzte sie. „Ach, wenn ich nur wüsste wie es meinem Vater gerade geht.“

Kaum hatte sie das ausgesprochen, da fiel ihr Blick auf einen Spiegel. Darin erkannte sie ihren Vater, wie er gerade wohlauf in ihrem Zuhause ankam.

Angesichts des Zimmers und der Mühe, die man sich für sie gemacht hatte schöpfte das Mädchen Hoffnung. Vielleicht war das Biest doch nicht so grausam wie sie angenommen hatte.

***

Als sie zum Abendessen in den Saal kam hörte sie wieder den Lärm, der das Auftauchen des Ungeheuers ankündigte.

„Schöne, erlaubst du mir, dir beim Essen zuzusehen?“ fragte das Biest höflich.

„Aber du bist hier der Hausherr,“ antwortete das Mädchen ängstlich.

Doch das Biest erwiderte: „Nur du kannst hier Befehle aussprechen. Wenn du willst, dass ich mich entferne, dann sag es und ich werde sofort gehen.“ Dann bat er sie: „Sag mir ehrlich: Findest du mich sehr hässlich?“

„Das stimmt,“ gestand die Schöne ehrlich. „Aber ich glaube, im Herzen bist du sehr gut.“

„Aber äußerlich bin ich doch ein Ungeheuer,“ sprach das Biest bedrückt. „Und nun iss meine Schöne. Ich will, dass es dir in meinem Haus an nichts fehlt.“

„Du bist sehr gütig zu mir,“ dankte die Schöne. Sie aß von den köstlichen Speisen und sie unterhielten sich miteinander. Langsam verlor sie ihre Angst.

Auf einmal fragte das Biest: „Sag, meine Schöne, willst du meine Frau werden?“

Die Schöne schwieg eine Zeit lang. Sie fürchtete, mit ihrer Antwort den Zorn des Ungeheuers zu erregen. Aber dennoch antwortete sie ehrlich mit Nein.

Das Ungeheuer seufzte laut. Aber es wurde nicht zornig, sondern verließ den Raum.

***

Die Schöne lebte fortan ein gutes Leben in dem Schloss.

Jeden Abend kam das Biest zu ihr, leistete ihr beim Abendessen Gesellschaft und unterhielt sich mit ihr. Und jeden Tag entdeckte sie neue, gute Eigenschaften an dem Ungetüm. Sie hatte bald gar keine Angst mehr und freute sich sogar über die Gesellschaft.

Doch am Ende eines jeden Abends fragte es sie abermals ob sie seine Frau werden wolle, was sie stets respektvoll verneinte.

Und noch etwas trübte ihre Freude. In dem magischen Spiegel hatte sie beobachten können wie ihr armer Vater vor Sorge um sie krank geworden war. Die Schwestern hatten inzwischen geheiratet und die drei Brüder waren zur Armee gegangen. So wuchs in der Schönen die Sehnsucht, den geliebten Vater noch einmal wiederzusehen.

Das Biest erlaubte ihr zu ihrem Vater zu reisen, da es es nicht ertragen konnte, sie traurig zu sehen. Die Schöne versprach, in acht Tagen wieder zurück zu sein.

„Wenn du wieder zurückkehren willst,“ sprach das Biest, „musst nur deinen Ring vor dem Zubettgehen auf einen Tisch zu legen und du wirst wieder hier im Schloss erwachen.“ Dann nahmen sie Abschied.

***

Am nächsten Morgen wachte die Schöne im Haus ihres Vaters auf. Der war voller Freude als er seine verloren geglaubte Tochter erblickte und schloss sie sogleich in seine Arme.

Auch ihre Schwestern erhielten Nachricht und kamen mit ihren Ehemännern herbei. Keine von ihnen war mit ihrem Mann glücklich geworden. Als sie die Jüngste wohlauf und in edlen Kleidern erblickten, wuchs ihr Neid nur noch mehr.

Gemeinsam schmiedeten sie den Plan, die Schwester länger als die geplanten acht Tage dazubehalten, um den Zorn des Ungeheuers zu wecken.

Am Tag der Abreise, gaben sich die listigen Schwestern so verzweifelt, dass die gutmütige Schwester es nicht übers Herz brachte zu gehen und schließlich blieb.

***

Doch schon nach wenigen Tagen sehnte sich die Schöne nach der Gesellschaft des Ungeheuers und träumte, dass dieses todunglücklich sei, weil sie nicht zurückgekommen war.

Wie verabredet legte sie ihren Ring auf den Tisch , um wieder zurück zum Schloss zu gelangen und legte sich schlafen.

Am nächsten Morgen wachte sie im Schloss auf. Sie wartete auf den Abend und dass das Biest auftaucht. Doch es kam nicht. Sie lief durch das Schloss, um es zu suchen und schließlich hinaus in den Garten. Dort fand sie das Tier am Boden liegend und glaubte schon es sei tot. Doch es war noch nicht zu spät. Sein Herz schlug noch. Schnell lief das Mädchen zum

„Du darfst nicht sterben,“ flehte sie. „Du musst leben und mein Ehemann werden. Die ganze Zeit glaubte ich, nur Freundschaft für dich zu empfinden. Doch der Schmerz den ich jetzt fühle, zeigt mir, dass ich dich liebe.“

***

Als sie diese Worte gesprochen hatte, erklang auf einmal Musik. Das Schloss war hell erleuchtet und am Himmel erstrahlte ein Feuerwerk.

Sie wandte sich dem Biest zu, doch es war verschwunden. An der Stelle, wo es gelegen hatte, lag ein wunderschöner Prinz. Die Schöne fragte, wo das Biest sei.

„Das bin ich,“ antwortete der Prinz. „Eine böse Fee hat mich verflucht, so lange in der Gestalt dieses Ungeheuers zu leben, bis ein Mädchen mich aus freien Stücken heiratet. Du hast mich mit deiner Zuneigung erlöst.“

Die Schöne war freudig überrascht. Gemeinsam liefen sie ins Schloss, wo sie auf ihre gesamte Familie trafen.

Auch wartete dort eine Fee auf sie. Sie sprach: „Schöne, du hast eine gute Wahl getroffen. Du hast erkannt, dass ein gutes Herz mehr wert ist als Schönheit. Du wirst eine große Königin werden.“

Die Schöne und der Prinz vermählten sich und sie lebten ein langes und glückliches Leben miteinander.

Die hochmütigen Schwestern aber wurden von der Fee in zwei Statuen aus Stein verwandelt. In dieser Gestalt sollten sie am Schlosseingang stehen, dem Glück ihrer Schwester zusehen und erst wieder zurückverwandelt werden, wenn sie ihre Fehler eingesehen haben.


Wie anfangs bereits erwähnt, handelt es sich bei unserer Version um eine Kurzfassung von Die Schöne und das Biest.

Den vollständigen Text gibt es kostenlos hier bei Projekt Gutenberg. Dabei handelt es sich um eine Übersetzung des französischen Originaltextes.

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Die Schöne und das Biest

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