Der letzte Weihnachtsbaum (Kindergeschichte)

Weihnachten steht vor der Tür und überall liegt Schnee. Aber Niklas ist zum Heulen zumute. Warum? Das erfährst du in dieser Weihnachtsbaum Geschichte.


Der letzte Weihnachtsbaum

Eigentlich wäre alles perfekt gewesen. Es war der Morgen des Heiligen Abend und es schneite bereits seit drei Tagen. Weiße Weihnachten. Das hatte sich Niklas gewünscht.

Doch es gab ein Problem.

Niklas Familie hatte noch keinen Weihnachtsbaum.

Nicht, dass sie es vergessen hätten. Nein, im Gegenteil. Niklas hatte seinen Vater schon vor Wochen gefragt, wann sie den Weihnachtsbaum aussuchen gehen.

Aber sein Vater wollte es dieses Jahr anders machen.

„Dieses Jahr kaufen wir den Baum erst am Heiligen Abend“, hatte er erklärt. „Dann bekommen wir einen großen Rabatt, weil die Händler ihre letzten Bäume loswerden müssen.“

Der Vater fand, das war eine clevere Idee. Aber Niklas war von Anfang an skeptisch gewesen.

Und jetzt hatten sie das Problem. Es war Heiligabend und sie konnten keinen Baum kaufen.

Vor lauter Schnee konnten keine Autos fahren. Noch nicht mal das Garagentor ließ sich öffnen, weil der Schnee es blockierte.

„Dann werden wir wohl dieses Jahr ohne Weihnachtsbaum feiern müssen“, stellte Niklas Mama fest. „Und Oma und Opa werden bei dem Wetter wohl auch nicht kommen können“, vermutete sie.

***

Kein Wunder also, dass es Niklas zum Heulen zumute war. Weihnachten ohne Baum und ohne die Großeltern. Das würde ein trauriges Fest werden.

Er saß in seinem Zimmer und schaute traurig aus dem Fenster. Dicke Schneeflocken fielen vom Himmel und die Schneedecke auf der Straße wurde immer höher.

Doch plötzlich hörte er ein lautes Lachen. Er streckte den Kopf aus dem Fenster und erlebte eine Überraschung!

Seine Großeltern kamen gerade die Einfahrt hoch. Oma saß auf einem Schlitten und Opa zog den Schlitten an einem Seil hinter sich her.

***

Niklas zog seine Jacke an und rannte nach draußen.

„Was ist denn hier los?“, fragte der Opa, als er in Niklas trauriges Gesicht sah.

„Papa hat noch keinen Weihnachtsbaum gekauft“, schluchzte Niklas. „Und jetzt schneit es so doll, dass wir mit dem Auto nicht mal aus der Garage kommen. Das heißt wir haben keinen Weihnachtsbaum.“

„Davon lassen wir uns doch nicht abhalten! Bei dem Schnee können vielleicht keine Autos fahren. Aber für eine Schlittenfahrt ist er perfekt“, stellte Niklas Opa fest.

Die Oma stimmte ihm zu: „Wir sind den ganzen Weg zu euch durch den Schnee gekommen. Das war vielleicht ein Spaß!“

Niklas überlegte kurz. Die Idee war gar nicht so schlecht. Auf dem Schlitten konnte man sicher einen Weihnachtsbaum transportieren.

Er lief los und holte seinen eigenen Schlitten aus dem Schuppen. Dann überzeugte er seinen Vater davon, mit dem Schlitten zum Weihnachtsbaumverkauf zu fahren.

Auch die Mutter wollte mitkommen.

So machte sich die ganze Familie auf den Weg.

***

Eine Stunde lang stapften sie durch den Schnee. Dann waren sie endlich bei Weihnachtsbaumverkauf angekommen.

„Na, da habt ihr aber Glück“, sagte der Weihnachtsbaumverkäufer. „Gerade wollte ich schließen. Ich hätte nicht gedacht, dass bei dem Wetter noch jemand einen Weihnachtsbaum holen kommt.“

Niklas war erleichtert. Sie waren gerade noch rechtzeitig gekommen.

„Ein Baum ist noch da. Das ist der letzte“, sagte der Verkäufer und zeigte ihnen den Baum. „Ein besonders schönes Stück“, fügte er noch hinzu.

„Können wir den nehmen? Bitte, Papa!“, rief Niklas begeistert als er den Baum sah.

„Der ist bestimmt teuer“, murmelte Niklas Vater leise zurück.

Aber da sprach der Verkäufer auch schon weiter: „Wisst ihr was?“, sagte er. „Ihr bekommt den Baum geschenkt! Den kauft ja morgen doch keiner mehr.“

***

Na, das war mal ein Angebot! Da konnte Niklas Familie nicht nein sagen.

Sie bedankten sich herzlich bei dem Mann und wünschten ihm ein frohes Weihnachtsfest.

Dann packten sie den Weihnachtsbaum auf den Schlitten von Niklas und machten sich auf den Rückweg.

Auf dem Heimweg waren alle glücklich.

Der Papa freute sich, dass sie einen Baum ganz umsonst bekommen hatten. Und Niklas darüber, dass sie überhaupt einen Baum hatten.

Oma und Opa freuten sich über die Schlittenfahrt.

Und die Mutter freute sich, dass alle anderen froh waren und es ein doch noch ein schönes Weihnachtsfest werden würde.

Dann sagte Niklas Papa noch: „Nächstes Jahr kaufen wir den Weihnachtsbaum vielleicht doch ein bisschen früher.“

Da mussten alle laut lachen.


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