Das Märchen vom goldenen Schlüssel

„Der goldene Schlüssel“ ist ein Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm. Ich finde, es ist sehr gut für jüngere Kinder ab etwa 3 bis 4 Jahren geeignet, denn es ist im Vergleich zu anderen Märchen recht kurz und die Handlung ist leicht zu verstehen. Außerdem kommen keine gruseligen oder gewalttätigen Motive darin vor, wie es manchmal in anderen Märchen der Fall ist. Deshalb ist es auch schon für Kinder im Kindergartenalter sehr passend.

Außerdem ist das Märchen vom goldenen Schlüssel ist sehr gut geeignet, um das kreative Schreiben mit Kindern im Grundschulalter zu üben. Warum das so ist, seht ihr gleich, wenn ihr das Märchen gelesen habt.

Bei meiner Version hier handelt es sich um eine angepasste Nacherzählung des Märchentexten der Gebrüder Grimm. Weiter unten findet ihr den Text auch als PDF zum Ausdrucken.

Der goldene Schlüssel (Nacherzählung)

Vor langer, langer Zeit musste einmal ein armer Junge an einem bitterkalten Wintertag nach draußen in den Wald gehen, um Holz für das Feuer zu suchen.

Er zog mit seinem Schlitten durch den tiefen Schnee und sammelte Äste und Holzstöcke. Als er seinen Schlitten damit voll geladen hatte, war ihm so kalt, dass er sich noch nicht auf den Heimweg machen konnte.

Deshalb beschloss er zuerst ein Feuer zu machen und sich ein bisschen daran zu wärmen. Dann würde ihm der Heimweg sicher leichter fallen.

Der Junge schob mit seinen Händen den Schnee auf dem Boden zur Seite, um Platz für das Feuer zu machen. Da entdeckte er auf einmal einen kleinen Schlüssel auf dem Boden. Als er ihn aufhob, sah er, dass der Schlüssel aus Gold war.

„Wofür der wohl ist?“, fragte sich der Junge.

Er scharrte weiter in der Erde und fand ein kleines Kästchen aus Metall. Es war verschlossen. Zuerst fand der Junge gar kein Schlüsselloch. Aber er drehte und wendete das Kästchen bis er endlich ein kleines Schlüsselloch entdeckte. Es war so winzig, dass er es beinahe übersehen hätte.

Er steckte den kleinen Schlüssel in das Schloss und drehte ihn um. Der Schlüssel passte zum Glück.

Jetzt müssen wir geduldig warten, bis der Junge den Deckel aufgemacht hat und dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen waren.

* Ende *


Wie ihr seht, hat das Märchen ein offenes Ende. Es wird nicht verraten, was in dem Kästchen ist. Das ist für die Kinder unbefriedigend und fordert sie dazu heraus, selbst zu nachzudenken und zu spekulieren, was wohl in dem Kästchen sein könnte.

Ein solches offenes Ende bei einer Geschichte bietet viele Möglichkeiten, mit den Kinder selbst kreativ zu werden. Sei in Form von kreativem Schreiben, malen oder Basteln des Kästchens. Einige Ansätze dazu findet ihr hier:

Für den Kindergarten:

Was glaubt ihr, was in dem Kästchen ist? Erzählt mal!

Male ein Bild, was in dem Kästchen war.

Für die Grundschule:

Wie könnte das Märchen weitergehen? Schreibe eine Fortsetzung.

Bastle ein Kästchen und befülle es.


Das Märchen vom goldenen Schlüssel zum Ausdrucken

Hier haben wir eine kostenlose Druckversion des Märchentexts „Der goldene Schlüssel“ vorbereitet. Ihr könnt sie als PDF abspeichern und ausdrucken.

Der goldene Schlüssel Märchen Text ausdrucken

Bitte beachtet, dass es sich bei unserer Version nicht um den original Märchentext aus der Sammlung der Gebrüder Grimm handelt, sondern um eine Nacherzählung, die ich selbst geschrieben habe. Den Originaltext könnt ihr hier bei Projekt Gutenberg kostenlos lesen. Er stammt aus den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm und ist dort an 200. Stelle zu finden.


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