Lina, der Marienkäfer und das Glück
Hier könnt ihr unsere Kindergeschichte „Lina, der Marienkäfer und das Glück“ kostenlos online lesen.
Darum geht es in der Geschichte:
Lina findet im Garten einen Marienkäfer. Sie hat gehört, dass Marienkäfer Glück bringen, deshalb setzt sie ihn in ein Glas und nimmt ihn mit in ihr Zimmer. Doch irgendwie werden beide damit nicht glücklich.
Die Geschichte eignet sich zum Vorlesen im Kindergarten ebenso wie Zuhause, zum Beispiel als Gute-Nacht-Geschichte. Wir empfehlen sie für Kinder ab 5 Jahren.
Marienkäfergeschichte zum Vorlesen
Lina, der Marienkäfer und das Glück
Es war ein sonniger Frühlingstag, als Lina draußen im Garten spielte. Gleich hinter ihrem Haus gab es eine Blumenwiese, die jetzt im Frühling besonders spannend war. Die Blumen blühten und überall wimmelte es nur so von summenden Bienen und anderen Insekten.
Auf einmal entdeckte Lina einen roten Punkt auf einem Gänseblümchen. Als sie näher kam, erkannte sie, was es war: Ein kleiner Marienkäfer. Seine Flügel glänzten rot in der Sonne und er hatte genau sieben schwarze Punkte.
„Du bringst Glück!“, murmelte Lina und erinnerte sich an etwas, das ihre Oma ihr erzählt hatte.
„Marienkäfer sind ein Symbol für Glück und Segen“, hatte die Oma gesagt.
Lina wollte den Glücksbringer festhalten. Schnell holte sie ein leeres Marmeladenglas, legte ein Blatt Salat hinein und setzte den Marienkäfer vorsichtig in das Glas. Dann schraubte sie den Deckel fest zu. Sie hatte vorsichtshalber kleine Löcher in den Deckel hineingestochen, damit der Käfer genug Luft bekam.
„Jetzt hab ich mein Glück!“, sagte Lina stolz und stellte das Glas auf das Fensterbrett in ihrem Zimmer. So hätte sie das Glück immer bei sich, dachte sie.
Doch schon nach kurzer Zeit schaute Lina immer wieder besorgt in das Glas. Der Marienkäfer kletterte an den Glaswänden hoch und wieder herunter. Er versuchte zu fliegen, aber es war kein Platz.
Als sie kurze Zeit später wieder nach ihm schaute, saß der kleine Käfer still auf dem Boden. Er bewegte sich kaum noch. Irgendetwas stimmte nicht.
Eigentlich hatte der kleine rote Käfer ihr Glück bringen sollen. Doch Lina fühlte sich gar nicht glücklich. Im Gegenteil. Es machte sie traurig, zu sehen wie das kleine Tier so alleine in dem Glas eingesperrt war.
„Ich glaube, du bist gerade auch nicht glücklich“, flüsterte sie ihm zu.
Fressen wollte der Marienkäfer auch nicht. Das Salatblatt lag unangerührt am Boden und verwelkte.
„Warum frisst du nichts?“, wunderte sich Lina.
Lina holte ihr Insektenbuch aus dem Regal und blätterte darin. Da las sie: Marienkäfer ernähren sich von Blattläusen. Sie brauchen Platz zum Fliegen und fühlen sich in der Natur am wohlsten.
Lina schaute wieder zum Glas. Da wurde ihr klar, dass sie einen Fehler gemacht hatte. „Vielleicht bringst du nur dann Glück, wenn du selbst glücklich bist“, flüsterte sie.
Und im selben Moment wusste Lina, was zu tun war. Sie nahm das Glas und ging zurück in den Garten. Genau an die Stelle, wo sie den Käfer gefunden hatte. Lina stellte das Marmeladenglas ins Gras und schraubte den Deckel ab. Dann setzte sie sich ins Gras und beobachtete.
Es dauerte nicht lange, da krabbelte der Käfer aus dem Glas heraus. Als er auf dem oberen Glasrand saß, breitete er seine Flügel aus und flog davon.
Lina sah ihm hinterher und lächelte. Und in diesem Moment fühlte sie sich glücklicher als je zuvor.
„Flieg, kleiner Käfer“, sagte sie sanft. „Du bist kein Glück zum Festhalten. Wahres Glück ist frei.“
Die Marienkäfergeschichte zum Anhören
Hier könnt ihr die Geschichte als Audiodatei anhören:
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